Cirillo

Das ein-Personen-Theaterstück Die Reise ist nicht nur eine Erzählung. Es sind mehrere, nein: Es ist eine Erzählung in einer Erzählung in einer Vision in einer Erzählung ... Als Zuschauer nimmt man an einer imaginären Eisenbahnfahrt als Symbol für das Leben, das viel zu schnell an einem vorbeirast, regelrecht teil. Die zahlreich auftretenden Charaktere, teilweise bewusst überspitzt dargestellt, wie der kleine Franzose oder der Modedesigner Valentino, werden durch Körpersprache, Gestik und Mimik lebendig und greifbar, aber nie kitschig. Unspektakulär und gekonnt unterhält er das Publikum wie nebenbei mit Pantomime, Jonglage, Zauberei und Stepptanz aufs Vorzüglichste. Eine reduzierte Kulisse, ein Kleiderständer mit Hüten und eine Holzbank, dazu die passenden Klänge von Michael Schlierf am Piano – mehr braucht Baumann nicht um zu zeigen, dass Kleinkunst gar nicht so klein ist. Im Gegenteil: Die Charaktere auf der Bühne wechseln fast unbemerkt und zeigen zugleich, dass Cirillo ein echter Tausendsassa ist, ein Multitalent seiner Zunft.

Ein schöner optischer Eindruck findet sich unter: www.cirillo-komiker.de/programme/die-reise/

Michael Schlierf am Piano