Hallo!
Frieder W. Bergner
Über uns
Programme
„Die Empörung eines Christenmenschen“ - Martin Luther wider die Machtanmaßung des Geldes Eine Performance in Wort und Musik
In dem Bühnenprogramm
„Die Empörung eines Christenmenschen“ -
Martin Luther wider die Machtanmaßung des Geldes"
gestalten die Thüringer Künstler
Silke Gonska, Gesang, Rezitationen, Percussion und
Frieder W. Bergner, Posaune, Tuba, Gesang, Texte, Kompositionen
mit einer Collage aus
Martin Luthers Wittenberger Thesen von 1517 und Stéphane Hessels Essay „Indignez-vous!“ (Empört Euch!)
eine provozierende und aufrüttelnde Performance.
Den musikalischen Rahmen bilden jazzige Bearbeitungen von Liedkompositionen Martin Luthers und ein mehrteiliger Wechselgesang mit neuen Texten von
Frieder W. Bergner als Hommage an die Deutsche Litanei des Reformators von 1529.
„Gewiß, sobald das Geld im Kasten klingt, können Gewinn und Habgier wachsen, aber die Fürbitte der Kirche steht allein auf dem Willen Gottes.“ (28. These Martin Luthers)
Mit seinen 95 Thesen, in denen er gegen Missbräuche beim Ablass und besonders gegen den geschäftsmäßigen Handel mit Ablassbriefen auftrat, kritisierte Martin Luther öffentlich die Geldfixiertheit in der geistigen Verfasstheit der Katholischen Kirche, wie auch in der gesamten damaligen Gesellschaft. In ihrer Radikalität und fundamentalen Auseinandersetzung mit dem „Mammon“ ist dieses Diskussionspapier, mit dem die Reformation im Jahr 1517 ihren Anfang nahm, gerade heute von frappierender Aktualität.
Stéphane Hessel (geb. 1917 in Berlin) wurde nach der Emigration seiner ganzen Familie nach Paris im Jahr 1939 französischer Staatsbürger und kämpfte in jungen Jahren als Mitglied der Résistance gegen die Besetzung seiner Heimat durch die Nazis. 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet, gefoltert und deportiert.
Aus der Haft im KZ Buchenwald konnte er 1945 fliehen und war nach Ende des Zweiten Weltkrieges Vertreter Frankreichs bei den Vereinten Nationen.
1948 wurde er Sekretär der UN-Menschenrechtskommission und war an der Erarbeitung der Charta der Menschenrechte beteiligt.
In seinem 2010 veröffentlichten Essay „Indignez-vous!“ (Empört Euch!) geißelt Stéphane Hessel - so wie seinerzeit Martin Luther – die Art und Weise, wie der soziale Zusammenhalt unserer Gesellschaft durch die Dominanz eines einseitig auf das Geld fixierten Denkens immer mehr zerstört wird. „Empört Euch!“ wurde zum weltweit gehörten Aufruf an eine junge Generation, den sozialen Folgen wie auch den Verursachern der so genannten Finanzkrise energisch entgegenzutreten.
„Die Empörung eines Christenmenschen“ -
Martin Luther wider die Machtanmaßung des Geldes"
gestalten die Thüringer Künstler
Silke Gonska, Gesang, Rezitationen, Percussion und
Frieder W. Bergner, Posaune, Tuba, Gesang, Texte, Kompositionen
mit einer Collage aus
Martin Luthers Wittenberger Thesen von 1517 und Stéphane Hessels Essay „Indignez-vous!“ (Empört Euch!)
eine provozierende und aufrüttelnde Performance.
Den musikalischen Rahmen bilden jazzige Bearbeitungen von Liedkompositionen Martin Luthers und ein mehrteiliger Wechselgesang mit neuen Texten von
Frieder W. Bergner als Hommage an die Deutsche Litanei des Reformators von 1529.
„Gewiß, sobald das Geld im Kasten klingt, können Gewinn und Habgier wachsen, aber die Fürbitte der Kirche steht allein auf dem Willen Gottes.“ (28. These Martin Luthers)
Mit seinen 95 Thesen, in denen er gegen Missbräuche beim Ablass und besonders gegen den geschäftsmäßigen Handel mit Ablassbriefen auftrat, kritisierte Martin Luther öffentlich die Geldfixiertheit in der geistigen Verfasstheit der Katholischen Kirche, wie auch in der gesamten damaligen Gesellschaft. In ihrer Radikalität und fundamentalen Auseinandersetzung mit dem „Mammon“ ist dieses Diskussionspapier, mit dem die Reformation im Jahr 1517 ihren Anfang nahm, gerade heute von frappierender Aktualität.
Stéphane Hessel (geb. 1917 in Berlin) wurde nach der Emigration seiner ganzen Familie nach Paris im Jahr 1939 französischer Staatsbürger und kämpfte in jungen Jahren als Mitglied der Résistance gegen die Besetzung seiner Heimat durch die Nazis. 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet, gefoltert und deportiert.
Aus der Haft im KZ Buchenwald konnte er 1945 fliehen und war nach Ende des Zweiten Weltkrieges Vertreter Frankreichs bei den Vereinten Nationen.
1948 wurde er Sekretär der UN-Menschenrechtskommission und war an der Erarbeitung der Charta der Menschenrechte beteiligt.
In seinem 2010 veröffentlichten Essay „Indignez-vous!“ (Empört Euch!) geißelt Stéphane Hessel - so wie seinerzeit Martin Luther – die Art und Weise, wie der soziale Zusammenhalt unserer Gesellschaft durch die Dominanz eines einseitig auf das Geld fixierten Denkens immer mehr zerstört wird. „Empört Euch!“ wurde zum weltweit gehörten Aufruf an eine junge Generation, den sozialen Folgen wie auch den Verursachern der so genannten Finanzkrise energisch entgegenzutreten.
Programmfotos
Jazz unter Ulbricht und Honecker - mein musikalisches Leben in der DDR -
Die musikalische Vita des Posaunensolisten und Komponisten Frieder W. Bergner begann in der Kirche, bei den Thüringer Sängerknaben. In Dresden studierte er Posaune, spielte dort in Rockbands und kurzzeitig auch in einem Sinfonieorchester. In den 1970er und 80er Jahren war Bergner dann Studiomusiker in der Radio Big Band Leipzig und später Professor für Big Band an der Musikhochschule Weimar.
Seit über 30 Jahren ist er nun in der ostdeutschen Jazzszene aktiv. Ob im Duo mit der Sängerin Silke Gonska oder als Initiator und Leiter innovativer Jazzprojekte mit seiner Contemporary Jazz Band, mit dem Ensemble Creativ wie auch als Autor von musikalischen Revuen, Bühnenperformances und Hörspielen, in den meisten seiner Unternehmungen sucht er die Verbindung zwischen zeitgenössischem Jazz, Literatur und anderen Kunstformen.
Nun hat sich Bergner an den Schreibtisch gesetzt. Nicht um zu komponieren, sondern um seine musikalische Biografie bis zur deutschen Wiedervereinigung aufzuzeichnen. Dabei schreibt er nicht nur über Jazz in der DDR und auf Tourneen im östlichen und westlichen Ausland.
Nein, er berichtet auch über seine eigene Erziehung im Spannungsfeld zwischen christlich geprägtem Elternhaus und Sozialistischer Volksbildung und über Musik und Kunst diesseits und jenseits von offizieller Kulturpolitik in der DDR. So zeichnet er in seinem Buch ein sehr persönliches Bild vom Leben als Jazzmusiker im Ersten Deutschen Arbeiter- und Bauernstaat.
In einer konzertanten Lesung stellt er Kapitel aus seinem gerade veröffentlichten Buch vor. Zwischen den gelesenen Passagen greift er zur Posaune und spielt Musik mit Bezug zu Ort, Zeit und Handlung seiner Geschichten, unter anderem von seiner
Solo-CD „kein schöner land – deutsches lied gut“.
Kurze Leseprobe: Der "Chef" stand hinter dem Harmonium und schlug mit seinem Dirigentenstöckchen auf einen Notenstapel. "Was ist eine Tonleiter?" Klatsch! Vor dem nächsten Klatsch mußte einer von uns antworten "Eine Tonleiter ist eine Aneinanderreihung von Tönen, die stufenweise aufwärts schreiten. Der erste und der achte Ton sind gleich." Nur wenn diese Definition wörtlich und in einem Atem heruntergerasselt wurde, war die Frage zufriedenstellend beantwortet. Noch heute, ein halbes Jahrhundert später habe ich die meisten dieser musikalischen "Kernsätze" jederzeit abrufbar im Gedächtnis.
____________________________________________________
„Wo sind wir denn hier hineingeraten? Spielen wir als Vorband zu den Rolling Stones oder was?“ Wir standen – 20 klitzekleine Menschlein – in einer riesigen Sporthalle irgendwo in einer der nicht endenden Vorstädte von Leningrad und konnten es kaum fassen. 15 000 Zuschauer paßten hier hinein. Die Halle war so riesig, daß man Wolken von Großstadtsmog im Scheinwerferlicht unter der Decke wabern sah.
Ogromny, dieses russische Wort für gigantisch, gewaltig, sollte in den nächsten Wochen für uns das Unwort der Tournee werden.
Seit über 30 Jahren ist er nun in der ostdeutschen Jazzszene aktiv. Ob im Duo mit der Sängerin Silke Gonska oder als Initiator und Leiter innovativer Jazzprojekte mit seiner Contemporary Jazz Band, mit dem Ensemble Creativ wie auch als Autor von musikalischen Revuen, Bühnenperformances und Hörspielen, in den meisten seiner Unternehmungen sucht er die Verbindung zwischen zeitgenössischem Jazz, Literatur und anderen Kunstformen.
Nun hat sich Bergner an den Schreibtisch gesetzt. Nicht um zu komponieren, sondern um seine musikalische Biografie bis zur deutschen Wiedervereinigung aufzuzeichnen. Dabei schreibt er nicht nur über Jazz in der DDR und auf Tourneen im östlichen und westlichen Ausland.
Nein, er berichtet auch über seine eigene Erziehung im Spannungsfeld zwischen christlich geprägtem Elternhaus und Sozialistischer Volksbildung und über Musik und Kunst diesseits und jenseits von offizieller Kulturpolitik in der DDR. So zeichnet er in seinem Buch ein sehr persönliches Bild vom Leben als Jazzmusiker im Ersten Deutschen Arbeiter- und Bauernstaat.
In einer konzertanten Lesung stellt er Kapitel aus seinem gerade veröffentlichten Buch vor. Zwischen den gelesenen Passagen greift er zur Posaune und spielt Musik mit Bezug zu Ort, Zeit und Handlung seiner Geschichten, unter anderem von seiner
Solo-CD „kein schöner land – deutsches lied gut“.
Kurze Leseprobe: Der "Chef" stand hinter dem Harmonium und schlug mit seinem Dirigentenstöckchen auf einen Notenstapel. "Was ist eine Tonleiter?" Klatsch! Vor dem nächsten Klatsch mußte einer von uns antworten "Eine Tonleiter ist eine Aneinanderreihung von Tönen, die stufenweise aufwärts schreiten. Der erste und der achte Ton sind gleich." Nur wenn diese Definition wörtlich und in einem Atem heruntergerasselt wurde, war die Frage zufriedenstellend beantwortet. Noch heute, ein halbes Jahrhundert später habe ich die meisten dieser musikalischen "Kernsätze" jederzeit abrufbar im Gedächtnis.
____________________________________________________
„Wo sind wir denn hier hineingeraten? Spielen wir als Vorband zu den Rolling Stones oder was?“ Wir standen – 20 klitzekleine Menschlein – in einer riesigen Sporthalle irgendwo in einer der nicht endenden Vorstädte von Leningrad und konnten es kaum fassen. 15 000 Zuschauer paßten hier hinein. Die Halle war so riesig, daß man Wolken von Großstadtsmog im Scheinwerferlicht unter der Decke wabern sah.
Ogromny, dieses russische Wort für gigantisch, gewaltig, sollte in den nächsten Wochen für uns das Unwort der Tournee werden.