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Ludwig Frankmar
Über uns
Programm
Barockcello-Konzert
Ludwig Frankmar, Barockcello (Louis Guersan, Paris 1756)
Johann Sebastian Bach
1685 – 1750
Suite Nr. 5 c-Moll, BWV 1011
Prélude–Allemande–Courante–Sarabande–Gavotte I und II–Gigue
aus ‘6 Suites à Violoncello solo senza basso’, Köthen c. 1720
Carl Philipp Emanuel Bach
1714 – 1788
Sonata per il Flauto traverso solo senza Basso, Wq 132
Poco adagio – Allegro – Allegro
(Berlin 1747)
Johann Sebastian Bach
Suite Nr. 6 D-Dur 'à cinque cordes', BWV 1012
Prélude–Allemande–Courante–Sarabande–Gavotte I und II–Gigue
aus ‘6 Suites à Violoncello solo senza basso’
Programmtext
In der alten Kirchenmusik, selbst bei ihren rein instrumentalen Werken, war die musikalische Sprache gleich einer dem religiösen Kontext untergeordnete Symbolsprache gewesen. In der moderneren und empfindsameren Musik von Carl Philipp Emanuel Bach waren solche Symbole nicht mehr vorhanden. Hier befinden wir uns schon in der 'Vorklassizistischen Übergangsphase' ¬– dem Niemandsland zwischen zwei unvereinbaren Musikepochen – der alten Kirchenmusik und der bürgerlichen Konzertmusik der Klassik.
Im Jahre 1741 war Bach zum Hofcembalisten Friedrich des Großen in Potsdam ernannt worden. Hier schrieb er neben Werken für seinen traversflötespielenden Arbeitgeber u.a. mehr als 300 Cembalosonaten, jedoch keine einzige Sonate für Cello – eine legitime Gelegenheit also, um seine „Solosonate für Traverso“ hier für das Cello zu adaptieren, zumal es Friedrich der Große selber war, der im Jahr 1773 den französischen Cellisten Jean-Pierre Duport nach Potsdam holen würde, damit sein Neffe und Nachfolger, König Friedrich Wilhelm II., dieses Instrument erlernen konnte.
Unter Kennern war Johann Sebastian Bach schon zu seinen Lebzeiten als ein hervorragender Komponist anerkannt gewesen, und es ist erstaunlich dass es Fürst Leopold gelang, ihn für fünf Jahre nach Köthen zu verpflichten, beschäftigte sich Bach doch fast ausschließlich mit Kirchenmusik, wofür es im calvinistischen Cöthen kaum Aufträge gab. Leopold war aber ein großer Musikliebhaber und wirkte selbst als Bratschist in der ausgezeichneten Kapelle mit, welche Bach zur Verfügung stand und ihn zu einem unkonventionellen Schaffen von Instrumentalmusik veranlasste.
Obwohl das Violoncello sich nördlich der Alpen der Gambe gegenüber noch nicht durchgesetzt hatte, wurde hier auch die groß angelegte Sammlung der '6 Suites á Violoncello solo senza basso' zusammengestellt. Die vielfältigen Einflüße, die hier zum Ausdruck kommen, bieten einen Überblick über verschiedene Stilarten des Barock; freie Präludien, französische Ouvertüren, Fugen, Toccaten und ein Spektrum von Tanzformen in ihren italienischen und französischen Stilisierungen.
Ludwig Frankmar (*Falun 1960) stammt aus einer schwedischen Kirchenmusikerfamilie. Nach Studien in seiner Heimatstadt Malmö bei Guido Vecchi war er als Orchestermusiker an der Barcelona Oper und als Solocellist der Göteborger Oper tätig, sowie, nach Studien bei Thomas Demenga an der Musik-Akademie Basel, als Solocellist der Camerata Bern. Als er 1995 den Orchesterberuf verließ, beschäftigte er sich zuerst v.a. mit zeitgenössischer Musik. Kontakte und die Zusammenarbeit mit Kirchenmusikern führten ihn zur alten Musik und zur historischen Aufführungspraxis. Neben Solokonzerten, zum großen Teil in deutschen Kirchen, arbeitet er auch mit anderen Barockmusikern zusammen. Ludwig Frankmar lebt in Berlin.
Johann Sebastian Bach
1685 – 1750
Suite Nr. 5 c-Moll, BWV 1011
Prélude–Allemande–Courante–Sarabande–Gavotte I und II–Gigue
aus ‘6 Suites à Violoncello solo senza basso’, Köthen c. 1720
Carl Philipp Emanuel Bach
1714 – 1788
Sonata per il Flauto traverso solo senza Basso, Wq 132
Poco adagio – Allegro – Allegro
(Berlin 1747)
Johann Sebastian Bach
Suite Nr. 6 D-Dur 'à cinque cordes', BWV 1012
Prélude–Allemande–Courante–Sarabande–Gavotte I und II–Gigue
aus ‘6 Suites à Violoncello solo senza basso’
Programmtext
In der alten Kirchenmusik, selbst bei ihren rein instrumentalen Werken, war die musikalische Sprache gleich einer dem religiösen Kontext untergeordnete Symbolsprache gewesen. In der moderneren und empfindsameren Musik von Carl Philipp Emanuel Bach waren solche Symbole nicht mehr vorhanden. Hier befinden wir uns schon in der 'Vorklassizistischen Übergangsphase' ¬– dem Niemandsland zwischen zwei unvereinbaren Musikepochen – der alten Kirchenmusik und der bürgerlichen Konzertmusik der Klassik.
Im Jahre 1741 war Bach zum Hofcembalisten Friedrich des Großen in Potsdam ernannt worden. Hier schrieb er neben Werken für seinen traversflötespielenden Arbeitgeber u.a. mehr als 300 Cembalosonaten, jedoch keine einzige Sonate für Cello – eine legitime Gelegenheit also, um seine „Solosonate für Traverso“ hier für das Cello zu adaptieren, zumal es Friedrich der Große selber war, der im Jahr 1773 den französischen Cellisten Jean-Pierre Duport nach Potsdam holen würde, damit sein Neffe und Nachfolger, König Friedrich Wilhelm II., dieses Instrument erlernen konnte.
Unter Kennern war Johann Sebastian Bach schon zu seinen Lebzeiten als ein hervorragender Komponist anerkannt gewesen, und es ist erstaunlich dass es Fürst Leopold gelang, ihn für fünf Jahre nach Köthen zu verpflichten, beschäftigte sich Bach doch fast ausschließlich mit Kirchenmusik, wofür es im calvinistischen Cöthen kaum Aufträge gab. Leopold war aber ein großer Musikliebhaber und wirkte selbst als Bratschist in der ausgezeichneten Kapelle mit, welche Bach zur Verfügung stand und ihn zu einem unkonventionellen Schaffen von Instrumentalmusik veranlasste.
Obwohl das Violoncello sich nördlich der Alpen der Gambe gegenüber noch nicht durchgesetzt hatte, wurde hier auch die groß angelegte Sammlung der '6 Suites á Violoncello solo senza basso' zusammengestellt. Die vielfältigen Einflüße, die hier zum Ausdruck kommen, bieten einen Überblick über verschiedene Stilarten des Barock; freie Präludien, französische Ouvertüren, Fugen, Toccaten und ein Spektrum von Tanzformen in ihren italienischen und französischen Stilisierungen.
Ludwig Frankmar (*Falun 1960) stammt aus einer schwedischen Kirchenmusikerfamilie. Nach Studien in seiner Heimatstadt Malmö bei Guido Vecchi war er als Orchestermusiker an der Barcelona Oper und als Solocellist der Göteborger Oper tätig, sowie, nach Studien bei Thomas Demenga an der Musik-Akademie Basel, als Solocellist der Camerata Bern. Als er 1995 den Orchesterberuf verließ, beschäftigte er sich zuerst v.a. mit zeitgenössischer Musik. Kontakte und die Zusammenarbeit mit Kirchenmusikern führten ihn zur alten Musik und zur historischen Aufführungspraxis. Neben Solokonzerten, zum großen Teil in deutschen Kirchen, arbeitet er auch mit anderen Barockmusikern zusammen. Ludwig Frankmar lebt in Berlin.